Familienministerin Christine Clauß appelliert anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit, im alltäglichen Lebensvollzug auch bei uns in Sachsen bewusst der noch immer weltweit und sogar in Deutschland praktizierten Kinderarbeit entgegenzuwirken. Dazu gehöre, mit Kindern in welcher Form auch immer keine Geschäfte zu machen. Kinder seien keine Ware. Fair play gelte nicht nur im Fußball, sondern sei Grundmerkmal für verantwortliches Handeln in einer Welt, in der es allen Kindern möglich sein sollte, Kind zu sein. Dazu zähle auch der Schutz vor Missbrauch.
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Clauß wendet sich an Eltern und Erwachsene insgesamt, beim Einkauf als Verbraucher und Konsumenten darauf zu achten, dass Produkte nicht durch die Hände von Kindern hergestellt worden seien. Sie fordert dazu auf, sich über die Herkunft der Waren im Einkaufsregal zu informieren, um damit eine gezielte Kaufentscheidung zu treffen.
Arbeitgeber im Inland und Eltern mahnt sie, sich nicht über Jugendschutz- und Jugendarbeitsschutzbestimmungen hinwegzusetzen. Dies bedeute allerdings nicht, dass es für Jugendliche untersagt sei, sich in einem begrenzten Maße eine Taschengeldaufbesserung durch eigene Arbeitsleistung hinzuzuverdienen und gleichzeitig erste Erfahrungen für das Erwerbsleben zu sammeln. Gemeint seien vielmehr vor allem fingierte Arbeitsverträge zwischen Erwachsenen und Arbeitgebern, bei denen Kinder die vereinbarten Leistungen erbringen. Zum Jugendarbeitsschutzgesetz können Gewerbeaufsichtsämter Auskunft geben. Der Ministerin sei es wichtig, dass jungen Menschen positive Entwicklungschancen und Lerngelegenheiten in Sachsen ermöglicht werden.
Besonders häufig gibt es Kinderarbeit in Asien, im Pazifikraum und in Afrika südlich der Sahara. Nach Angaben von UNICEF „arbeiten“ heute 190,7 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren, die meisten davon in der Landwirtschaft, in kleinen Werkstätten, als Arbeiter in Steinbrüchen, als Straßenverkäufer, Dienstmädchen oder in der Prostitution.
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