In Deutschland werden fasst 30.000 Kinder bis zum Alter von 15 Jahren  jedes Jahr wegen einer Blinddarmentzündung im Krankenhaus behandelt. Die Blindarmoperation ist in Deutschland der häufigste Baucheingriff bei Zwei- bis Fünfzehnjährigen ist. Eperten der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) sprechen nun, auf der Basis von neuen Studien, Empfehlungen darüber aus wann der Arzt abwarten und wann er umgehend operieren sollte. Die DGKCH weist zudem darauf hin, dass Operation des Blinddarms per Bauchschnitt  nicht mehr Standard ist. Denn die  sogenannte Schlüsselloch-Operation eigne sich hier besser und sei deshalb das geeignetere Verfahren.

Wenn beim Kinder der Bauch weh tut

Jedes Kind hat irgendwann einmal Bauchschmerzen. Meist sind Blähungen, Verstopfungen, eine Darminfektion oder verdorbene Lebensmittel die Ursache. Auch Kummer, Angst oder Aufregung lösen bei manchen Kindern Bauchweh aus. Manchmal steckt hinter den Beschwerden aber auch eine ernsthafte Erkrankung wie beispielsweise eine Blinddarmentzündung. Dann schwillt der entzündete Darmabschnitt an und kann schlimmstenfalls innerhalb weniger Stunden platzen.

Wenn der Wurm(fortsatz) entzündet ist

Kinder sind häufiger als Erwachsene gefährdet, an der  Appendizitis (Blinddarmentzündung) zu erkranken.Dazu kommt noch das sich die richtige Diagnose bei Kinder als schwierig erweist.  Der Grund ist unter anderem, laut Professor Dr. med. Jörg Fuchs, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) und Chefarzt der Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Tübingen, das Kinder hre Beschwerden nicht genau beschreiben können und das die Symptome sehr unterschiedlich sind. Das führt dann auch schon mal dazu das der Blinddarm unnötigerweise entfernt wurde oder sogar dazu das erst nach einem Durchbruch erkannt wurde das der Blinddarm der Übeltäter ist.

Wie der Arzt es am besten erkennen kann

Wie aktuelle Studien nun zeigen, entscheiden die Ärzte in der Regel richtig, wenn sie den Patienten nicht nur klinisch sondern auch mittels Ultraschall untersuchen. Mit diesem Verfahren  wid dir höchste Trefferquote bei Kindern erziehlt.  Kinderchirurg PD Dr. med. Philipp Szavay sagt dazu: „Mit hochauflösenden Ultraschallgeräten können sogar leichte Schwellungen des zwei bis sechs Millimeter dünnen Wurmfortsatzes gesehen werden".

Besteht nach einer Sonografie weiter Zweifel daran ob der Blinddarm nun entzündet ist, so sollte laut PD Dr. Szavay, Chefarzt der Kinderchirurgie am Kantonsspital Luzern dennoch lieber operriert werden. Denn weiteres Abwarten wie es bei Erwachsenen ob gemacht wird stellt bei Kindern ein zu hohes Risko dar.

Lieber den Wurm(fortsatz) durchs Schlüsseloch holen

Eine aktuelle Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Minimalinvasive Chirurgie zeigt das mehr als 70% der Klinken mitlerweile den Blinddarm bei Kindern mit der sogenannten Schlüsseloch-Operation entfernen.

Dabei wird nicht wie frügher der Bauch und die Musskeln durch ein großen Schnitt geöffnet, sondern durch drei winzige Löcher in der Bauchdecke oder sogar nur durch einen einzigen Zugang durch den Bauchnabel der Blinddarm entfernt.   Eine solche Operation ist nicht mehr so schmerzhaft wie früher und auch das Infektionsrisko über die Wunde ist geringer. Auch sind kaum noch Narben vorhanden. Bei einer Operation durch den Bauchnabel bleiben keinerlei Narben zurück.

Quellen:

Pressemitteilung der Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie

Dingemann, Jens; Metzelder, Martin; Szavay, Philipp: „Current Status of Laparoscopic Appendectomy in Children: A Nation Wide Survey in Germany" Eur J Pediatr Surg March 2013 DOI 10.1055/s-0032-1333121

Szavay, Philipp: „Appendizitis - Neues und Bewährtes in Diagnostik, Therapie und Chirurgie" Monatsschr Kinderheilkd 2013 DOI 10.1007/s00112-012-2758-6

Iqbal, Corey; Ostlie, Daniel: „The Minimally Invasive Approach to Appendectomy: Is Less Better?" Eur J Pediatr Surg 2012 DOI 10.1055/s-0032-1320015