Wärend der Schwangerschaft sind alle werdenden Mütter besonders vorsichtig und ängstlich wenn mit ihrem Körper etwas nicht stimmt. So ist es fast immer für eine schwangere Frau ein Schock wenn sie erfährt, dass Sie eine Blinddarmentzündung hat und noch schlimmer, wenn sie erfährt das Sie operiert werden muss. Wie wirkt sich solch eine Operation auf das ungeborene Kind aus ist dann oft die erste Frage die den Ärzten gestellt wird. Blindarmoperationen sind zwar heutzutage Routine aber dennoch ist jede Operation ein Risiko für Mutter und Kind. In einer Studie aus New York wurde nun erstmalig die Auswirkungen einer Appendektomie wärend der Schwangerschaft untersucht.
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Wenn einer Schwangeren der Blinddarmwurmfortsatz (Appendix) entfernt werden muss, sind laut einer Studie an der Mount Sinai School of Medicine in New York (J Am Coll Surg 2011; 213: 627-632) keine Nachteile für das ungeborene Baby zu befürchten.
Für diese Studie waren alle schwangeren Müttern, bei denen zwischen 2001 und 2009 während Ihrer Schwangerschaft eine Blinddarmoperation vorgenommen wurde, befragt worden.
29 von 52 Frauen beteiligten sich an der Befragung welche im Mittel 47 Monate andauerte.
Die Blinddarmoperation wurde bei
- 7 Frauen im ersten Trimester
- 14 Frauen im zweiten Trimester
- 8 Frauen im dritten Trimester
durchgeführt.
23 der Operationen erfolgten durch die Bauchdecke mittels einer Laparoskopie und fünf mittels einer „normalen“ Operation, sprich mit einem großen Bauchschnitt, bei einer Patientin wurde die Operation mittel Laparoskopie begonnen aber es musste dann auf die konventionelle Methode, mittels großem Bauchschnitt ausgewichen werden.
Bei vier Frauen war es bereits zu erheblichen Schädigungen bzw Absterben des Gewebes (Gangränen) oder zu einer Durchlässigkeit ( Perforation) des Dickdarms an der Stelle des Blinddarmwurmfortsatzes gekommen.
Bei einer schwangeren Frau stellte sich während der Operation heraus, dass die vermutete Blinddarmentzündung ein falscher Alarm war.
Die Vollnarkose dauerte, bei den werdenden Müttern, im Durchschnitt 92 Minuten. Bei zwei Frauen traten Uteruskontraktionen ( krampfartiges Zusammenziehen der Gebärmutter) auf, die durch die Gabe des Medikaments Tokolytika gestoppt werden konnten. Die einzige Komplikation nach der Operation war Fieber bei einer der schwangeren Patientinnen.
Bei allen schwangeren Frauen dauerte die Schwangerschaft, nach der Blinddarmoperation, normal an. Die Entbindung der Babys fand meistens per normaler vaginaler Geburt statt. Nach der Geburt befragte man die Mütter nach den geistigen, sozialen und motorischen Entwicklungsstand ihrer Babys.
Acht von den beobachteten Kindern zeigten Anfangs leichte Abweichungen von der alterstypischen Entwicklung, dass zeigte sich unter anderem im leicht verspäteten Sprechen des ersten Wortes und dem leicht verspäteten Krabbeln. Aber nach dem dritten Lebensjahr waren alle Kinder wieder auf dem dem alterstypischen Stand, so das keine Nachteile mehr durch die Operation nachweisbar waren.
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