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Der Secondhand-Mann

Finanzielle Verpflichtungen, Kinder aus früheren Verbindungen und Kontakt mit der Ex - das Leben mit einem geschiedenen Mann hat so seine Tücken






Autos und Hosen sind aus zweiter Hand günstiger als fabrikneue Modelle. Bei "Secondhand-Männern" ist oft das Gegenteil der Fall: In Beziehungen mit Männern, die schon einmal verheiratet waren, tauchen oft Probleme rund um die Ex-Frau oder Kinder aus der ersten Ehe auf. Oft liegt das laut Experten daran, dass die "Zweitfrauen" die Situation unterschätzen. Wenn Paare aber die Einflüsse aus der Vergangenheit in den Griff bekommen, können die Frauen von den Erfahrungen der "Secondhand-Männer" profitieren.


"Der Rucksack, den ein Mann aus einer ersten Ehe mitschleppt, ist meist größer als sich das die neuen Frauen vorstellen", sagt Birgit Kofler, Buchautorin aus Wien, die die Erfahrungen von rund 70 betroffenen Frauen ausgewertet hat. Die Einflüsse ließen sich in drei Kategorien fassen: "Da sind die Ex-Frauen, die in die neue Beziehung reinregieren." Meist gehe es dabei nicht mehr um Gefühle, sondern um finanzielle Forderungen. Zweitens kommen in vielen Fällen Kinder dazu, um die sich der Vater weiterhin kümmert. Drittens steckt die Umgebung des Mannes oft in einem Loyalitätskonflikt. "Da hängt dann bei den Schwiegereltern noch das Hochzeitsfoto der ersten Ehe über dem Sofa", sagt Doris Früh, Familienwissenschaftlerin aus Hannover.


Direkt spürbar seien diese Einflüsse vor allem bei der Zeit- und Finanzplanung in der neuen Beziehung, sagt Früh. Sie hat für ein Buch Erfahrungen von 140 Frauen mit "Secondhand-Männern" analysiert ("Im Schatten der Ersten. Partnerschaft mit einem geschiedenen Mann", Kösel Verlag, 14,95 Euro). Viele "Zweitfrauen" unterschätzen laut Früh die Zeit, die ihr Mann mit seinen Kindern verbringt. Dazu kommen die finanziellen Belastungen durch Unterhaltszahlungen. Beklagt werde von vielen, dass die Zweitfamilie der Erstfamilie rechtlich nicht gleichgestellt ist, sagt Früh.


Ein wichtiger Schritt in Richtung einer Gleichstellung ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) in Karlsruhe aus dem Oktober 2003 (Az.: 1 BvR 246/93). Die Verfassungsrichter entschieden, dass steuerliche Vorteile, die ein Geschiedener durch eine neue Heirat erreicht, nicht zu höherem Unterhalt für den Ex-Partner führen. "Ein wesentlicher rechtlicher Nachteil der Zweitfamilie ist endlich gefallen", sagt Michael Salchow, Vorsitzender des Interessenverbands Unterhalt und Familienrecht (ISUV/VDU) in Nürnberg. Bis jetzt galt: Wenn durch eine neue Heirat weniger Lohnsteuern fällig werden, profitiert nicht nur die neue Familie, sondern durch einen steigenden Unterhalt auch der Ex-Partner.


Auch andere rechtliche Einschränkungen beeinflussen das Leben des Geschiedenen: "So ist er, wenn er Unterhalt zahlen muss, verpflichtet zu arbeiten", sagt Salchow. Damit soll die Versorgung der ersten Familie sichergestellt werden. "Das bedeutet aber auch, dass der oder die Geschiedene in der neuen Beziehung nicht Hausmann oder -frau werden kann."


Häufig zeigt sich die Ungleichbehandlung auch darin, dass "Zweitfrauen" mit kleinen Kindern den Erziehungsurlaub nicht ausschöpfen können, sagt Früh. Sie müssen oft unbedingt zum Familieneinkommen beitragen. Die meisten Frauen machen sich diese möglichen Probleme nicht klar, wenn sie eine gemeinsame Zukunft mit einem geschiedenen Mann planen. Ein Grund dafür seien die romantischen Vorstellungen von der Ehe, die solche Probleme nicht zulassen, sagt Früh. Dabei sind Zweitehen beileibe nicht mehr selten. Dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden zufolge waren knapp ein Viertel (24,4 Prozent) aller Männer, die 2002 geheiratet haben, geschieden. Bei den Frauen war der Anteil mit 26,1 Prozent sogar noch etwas höher.


"Natürlich bedeuten alle möglichen Belastungen nicht, dass man von "Secondhand-Männern" die Finger lassen sollte", sagt Kofler. Die Frauen sollten aber möglichst früh über Konsequenzen nachdenken. "Bei vielen stellt sich zum Beispiel die Frage nach gemeinsamen Kindern." Wenn der Mann schon Kinder aus erster Ehe hat und keine weiteren möchte, sollten Frauen mit Kinderwunsch keine faulen Kompromisse eingehen. "Zu denken, das ergibt sich irgendwann, ist falsch. Wenn der Frau eigene Kinder wichtig sind, muss sie das klar sagen." Dann müsse sich das Paar verständigen. Wer ohne Verhandlung einfach auf Nachwuchs verzichtet, leide später oft darunter.

Zu einer klaren Aussprache rät Kofler auch bei Schwierigkeiten im Alltag: "Wenn es die neue Frau schrecklich wurmt, dass ihr Mann seine Kinder aus erster Ehe immer bei seiner Ex-Frau besucht, muss sie das klar aussprechen." Ihre Schwierigkeiten könne der Mann nicht erahnen - für ihn sei das vielleicht eine ganz normale Situation.


Doris Früh zufolge müssen Frauen mit "Secondhand-Männern" einige Einschränkungen schlicht akzeptieren. "Die Vergangenheit wird, vor allem wenn es Kinder gibt, immer wieder eine Rolle spielen." Allerdings sollten sich die neuen Frauen davor hüten, eine Opferrolle einzunehmen: "Sie brauchen Distanz zu seinen Problemen und dürfen ihre eigenen Wünsche nicht aufgeben." Wichtig sei es auch, mit dem Mann zusammen ein eigenes Wir-Gefühl zu entwickeln. Das sieht wahrscheinlich anders aus als klassische Modelle: "Wenn der Mann regelmäßig die Wochenenden mit seinen Kindern verbringt, muss das eingeplant werden." Feste Verabredungen für Abende zu zweit oder regelmäßige Ausflüge seien dann besonders wichtig für das Paar.


Wer die größten Fallstricke in einer Beziehung mit dem Mann aus zweiter Hand aus dem Weg räumt, hat laut Früh die Chance auf eine besonders glückliche Zukunft: "Diese Männer haben oft mehr Lebenserfahrung und ziehen Lehren aus dem Scheitern ihrer ersten Ehe." Oft begegneten sie der neuen Beziehung mit mehr Gelassenheit und den neuen Frauen mit mehr Respekt. Diese "Früchte der Vergangenheit" können in der neuen Ehe geerntet werden.


Quelle Berliner Morgenpost


 






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