Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) zu den heute bekannt gewordenen Plänen von Bundesverkehrsministers Peter Ramsauer, den Führerschein mit 17 im nächsten Jahr bundesweit einzuführen:
„Ich begrüße den Vorschlag des Bundesverkehrsministers, den Führerschein mit 17 nun bundesweit einführen zu wollen." sagte der Verkehrsminister.
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"In Sachsen ist er bereits ein Erfolgsmodell. Er wird nicht nur gut angenommen, auch die Prüfungsergebnisse der 17-Jährigen sind überdurchschnittlich gut. Das begleitete Fahren ab 17 leistet einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit, deshalb habe ich mich bereits Anfang des Jahres für eine Fortführung auch nach 2010 ausgesprochen. Ein Begleiter in den ersten Monaten der Fahrpraxis gibt den jungen Autofahrern langfristig mehr Sicherheit und Erfahrung am Steuer. Damit sinkt das Unfallrisiko deutlich.“
Hintergrund
2009 haben in Sachsen 43.542 Prüflinge ihre praktische Prüfung bestanden. Davon haben 16.317 die Möglichkeit genutzt, die Führerscheinprüfung bereits mit 17 abzulegen. Knapp 30 Prozent der Fahranfänger nutzen also den „Führerschein mit 17“.
Die „Erfolgsquote“ ist bei den 17jährigen sowohl in Theorie als in Praxis höher als bei den Prüflingen insgesamt. Die theoretische Prüfung haben 62 Prozent der 17-Jährigen bestanden, 55 Prozent waren es bei den volljährigen Prüflingen. Die praktische Prüfung haben knapp 64 Prozent der 17-Jährigen bestanden, knapp 59 Prozent der volljährigen Prüflinge.
Junge Fahranfänger (18 bis 25) sind besonders häufig an Unfällen mit Personenschäden beteiligt und tragen überdurchschnittlich häufig die Hauptschuld am Unfall. Jährlich sterben rund 1000 Fahranfänger auf deutschen Straßen. Ursache ist neben erhöhter Risikobereitschaft und Überschätzung der eigenen Fähigkeiten zu einem großen Teil die mangelnde Fahrerfahrung.
Eine erste Sonderauswertung der bundesweiten Evaluierungsergebnisse weist für Fahranfänger mit 17 im ersten Jahr des selbständigen Fahrens ein um 22 Prozent geringeres Unfallrisiko auf. Darüber hinaus ist auch das Risiko, ein Verkehrsdelikt (Falschparken, Geschwindigkeitsüberschreitung, Abstandhalten, bei Rot fahren o.ä.) um 20 Prozent niedriger. (Deutschland insgesamt, Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen BASt, 30.11.2009)
Das Modell „Führen von Fahrzeugen in Begleitung“ wurde in Sachsen 2006 eingeführt. Ziel war und ist es, die Unfallhäufigkeit bei jungen Fahrern zu senken.
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