Die Koalitionsspitzen hatten sich am vergangenen Sonntag in Berlin darauf geeinigt das Kindergeld zu erhöhen. Viel Geld ist es nicht, was für den einzelnen dabei herauskommt. Aber die Kindergelderhöhung kostet den Staat etwa 2,1 Milliarden Euro pro Jahr. Die Kosten für die Erhöhung des Kinderfreibetrages betragen 250 Millionen Euro jährlich. Viel Geld für die Staatskasse, für den einzelnen Bürger nur ein kleiner Betrag.
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Kindergeld wird ab Januar 2009 um 10,- Euro auf je 164,- Euro für die ersten beiden Kinder angehoben. Ab dem dritten Kind beträgt die Erhöhung 16,- Euro. Das bedeutet dann für das dritte Kind 170,- Euro und für jedes weitere Kind beläuft sich die Erhöhung auf 195,- Euro. "Eine Familie mit drei Kindern hat künftig schon allein wegen des höheren Kindergeldes pro Jahr 432,- Euro mehr in der Tasche, mit vier Kindern beträgt die Entlastung 624 ,-Euro", rechnete Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) vor. Es ist die erste Kindergelderhöhung seit sieben Jahren. Die Sätze für das dritte und vierte Kind sind seit Mitte der Neunzigerjahre nicht gestiegen.
Angehoben wird auch der Kinderfreibetrag, der seit 2002 bei 5808,- Euro im Jahr liegt. Er soll auf 6000 ,-Euro steigen. Mit dem Freibetrag wird sichergestellt, dass das Existenzminimum von Kindern - ebenso wie das von Erwachsenen - nicht besteuert wird. Die Freibeträge sind bei einem Kind künftig erst ab 67 000,- Euro günstiger als das Kindergeld, derzeit sind es noch 63 000,- Euro. Die SPD hatte gefordert, dass der Vorteil für Gutverdiener gänzlich entfällt.
Informationen zum Kindergeld
Haushaltshilfen Ausgaben für Putzhilfen und Kinderbetreuung können stärker als bisher abgesetzt werden: Sogenannte haushaltsnahe Dienstleistungen können in Höhe von 20 Prozent bis zu einer Obergrenze von 20.000,- Euro pro Jahr mit einer maximalen Steuerermäßigung von 4000,- Euro geltend gemacht werden.
Schulbedarfs-Paket Weiter sind 100,- Euro für Kinder von Hartz IV- Empfängern geplant. Sie erhalten bis zum zehnten Schuljahr zu Schuljahresbeginn einen Betrag von 100,- Euro. Die Kosten dafür werden auf 130 Millionen Euro jährlich geschätzt. Noch ist allerdings nicht klar, ob dies als Bargeld ausgezahlt oder in Form von Sachleistungen gewährt wird. Zum ersten Mal soll es die Schulbedarfs-Pakete im Sommer 2009 geben
Das Kabinett wird am Mittwoch die Eckpunkte für die Kindergelderhöhung beschließen.
Wohngelderhöhung vorgezogen Bereits ab dem 1. 10. 2008 (statt ab 1. 1. 2009) sollen Berechtigte einen erhöhten Anspruch auf Wohngeld erhalten. Dadurch werden einkommensschwache Haushalte bereits für die Heizperiode 2008/2009 von den hohen Energiekosten entlastet. Die Umsetzung erfolgt als pauschale Einmalzahlung rückwirkend zum 1. 10. 2008. Dies kommt rund 800 000 Haushalten, darunter 300 000 Rentnerhaushalte, zugute.
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