Im noch nicht veröffentlichten Familienbericht fordern Experten offenbar die Kürzung der Elternzeit. Die bis zu drei Jahre lange Auszeit sei eine zu hohe Belastung für Unternehmen. Das Familienministerium ist da anderer Meinung.
|
|
Durch die gesetzlich eingeräumte Elternzeit von maximal drei Jahren werden Unternehmen zu sehr belastet. Das schreibt eine Sachverständigenkommission im neuen Familienbericht. Sie fordert eine deutliche Kürzung der beruflichen Auszeit für Eltern. Der achte Familienbericht, der vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegeben wurde, ist bisher unveröffentlicht und wird am 14. März im Bundeskabinett behandelt.
Die Kommission empfiehlt eine Verkürzung der Elternzeit auf zwei Jahre. Eine volle Auszeit nur noch für zwölf Monate lang zu gewähren, danach aber eine Teilzeit-Arbeit von den Eltern zu verlangen, wäre nach den Vorstellungen der Experten auch eine Möglichkeit. Zurzeit können sich in Deutschland Eltern für maximal drei Jahre unbezahlt von ihrem Arbeitgeber freistellten lassen. Im Anschluss besteht ein Anspruch auf die Rückkehr auf den alten Arbeitsplatz.
Dennoch sieht es nicht nach einer Kürzung der Elternzeit aus. "Die Bundesregierung wird der Empfehlung der Sachverständigenkommission in puncto Elternzeit nicht folgen", kündigte der Ministeriumssprecher an.
Der Familienbericht, der alle fünf Jahre im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellt wird, trägt diesmal den Titel "Zeit für Familie". Die Wissenschaftler fordern darin zudem eine Überprüfung des Ehegatten-Splittings, da die Regelung dazu beitrage, dass viele Frauen keine Erwerbstätigkeit anstrebten.
Am 14. März wird im Bundeskabinett dieses Thema behandelt.
|