Seid dem Jahr 2000 rufen die Vereinten Nationen den 21. Februar zum Internationalen Tag der Muttersprache. Die Einheit und der Zusammenhalt einer Gesellschaft wird durch die von sprachliche und kulturelle Vielfalt repräsentierenden universellen Werte gestärkt. Mit dem Tag der Internationalen Muttersprache wird an die Bedeutung des Kulturgutes Sprache erinnert. Er soll den Gebrauch der Muttersprache und die Sprachenvielfalt fördern und das Bewusstsein für kulturelle und sprachliche Traditionen stärken.

Im Jahr 2012 liegt der Schwerpunkt auf muttersprachlichem Unterricht und inklusiver Bildung. Länder sollen ermutigt werden, Schulunterricht und Bildungsangebote in der jeweiligen Muttersprache zu unterstützen.

Sprachen gehen täglich verschwunden. Seid 1950 sind 230 Sprachen verschwunden. Viele Gründe gibt es dafür. Krieg und Vertreibung gehören ebenso dazu wie die Vermischung der Sprachen. Auch neue Informationsmedien begünstigen den weltweiten Einfluss einzelner "großer" Sprachen, insbesondere des Englischen. "Verschwindet eine Sprache, verliert die Weltgemeinschaft ein Stück Wissen über sich selbst. Das Bewahren von Sprachen bedeutet stets auch eine Anerkennung der wichtigen Werte regionaler Identität." so Dr. Roland Bernecker, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission.

In Deutschland finden vielfältige Aktionen am Tag der Muttersprache statt, darunter in Saarbrücken die grenzüberschreitende Veranstaltung "Muddaschpròòch!". Das Dreiländereck Frankreich, Deutschland und Luxemburg hat eine facettenreiche Sprachkultur. Im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Lothringen und Luxemburg werden nicht nur Deutsch und Französisch gesprochen, sondern auch in den Mundarten Moselfränkisch und Rheinfränkisch.