Grenzen in der Erziehung sollten sich ganz natürlich ergeben, durch persönliche Wertvorstellungen des Einzelnen, nicht durch kognitive Idealvorstellungen. Grenzen sind nur konsequent durchsetzbar, wenn ein begründbares (Erziehungs-) Ziel verfolgt wird und dieses Ziel auch weitgehend persönlich erreicht wurde. |

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Vorstellungen die wünschenswert sind, aber persönlich nicht annähernd von dem Erwachsenen/Erziehenden erreicht wurden, sind für das Kind unglaubwürdig und werden nicht angenommen, vielmehr würde man einen unerwünschten Umkehreffekt erzielen.
Stellen sie sich einfach die Frage : "Würden ich mich an Menschen orientieren, die unglaubwürdig sind, Menschen, die anders handeln und leben als sie es von ihren Mitmenschen erwarten und sogar fordern?" Wohl kaum !
Kindern geht es nicht anders.
In der Konsequenz heißt dies, daß man als Erwachsener eindeutig Position beziehen muß, sich kontrollieren sollte und Fehler eingestehen darf.
Erwachsene sind nicht unfehlbar
Sie sind Menschen und das dürfen Kinder ruhig merken.
Genaugenommen sind die Grenzen, die man Kindern setzt, der Weg zu einem Erziehungsziel . Bei gemeinsam Erziehenden / Eltern sollte immer Einigkeit über diesen Weg herrschen. Häufig wird diese Problematik unterschätzt.
Kinder entdecken sehr schnell Mittel und Wege, um ihre Bedürfnisse durchzusetzen, indem sie ihre Eltern an bestehenden Schwachstellen " erwischen", und jeweils den unbequemen Part des "Erziehungs-Teams" umgehen. Geschieht dieses häufiger, wird es sehr schnell zu massiven Unstimmigkeiten zwischen den Eltern kommen. Eltern sollten unbedingt ein " Team" darstellen, d.h. Probleme besprechen, Handlungsstrategien absprechen und unbedingt einhalten.
Kinder sollten die Eltern als erzieherische Einheit erfahren
Leben die Eltern getrennt, kann man es etwas lockerer betrachten, da das Beziehungssystem ein anderes ist. Kinder sind durchaus dazu in der Lage, unterschiedliche Situationen auch unterschiedlich zu bewerten.
Dennoch sollte auch hier in den wesentlichen Fragen Einigung bestehen, um den Kindern die Umstellung auf den jeweiligen Elternteil nicht zu erschweren. Was als wesentlich zu betrachten ist, sollten beide Eltern gemeinsam besprechen und festlegen. In keinem Fall sollte der Fehler begangen werden, etwas als " selbstverständlich" voraus zusetzen. Jeder Mensch setzt andere Prioritäten und keiner kann Gedanken lesen.
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