Feinultraschall nennt man in der Medizin eine sonografische Untersuchung des ungeborenen Kindes, mittels eines besonders hoch auflösenden Ultraschallgerätes. Feinultraschall, auch Organultraschall genannt, ist normal nicht Teil der Vorsorgeuntersuchungen, sondern der pränatalen Diagnostik.
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Allgemeines zum Feinultraschall Wann und warum? Anlass der Untersuchung Untersuchungsmethode Beurteilung des Feinultraschall Risiken
Allgemeines zum Feinultraschall:
Anstelle von Feinultraschall werden auch oftmals die Begriffe sonografische Feindiagnostik, Organscreening oder Fehlbildungsultraschall benutzt. Sie alle bezeichnen aber ein und dieselbe Untersuchungsmethode mit einem besonderst hoch auflösendem Ultraschallgerät.
Wann und warum der Feinultraschall:
Zwischen der 19. bis 22. Schwangerschaftswoche kann ein Feinultraschall durchgeführt werden. Die Untersuchung wird nur von Ärzten/-innen durchgeführt, welche hierfür eine besondere Qualifikation haben. Der Frauenarzt/-ärztin überweist Schwangere in der Regel aus diesem Grund auch an seine entsprechend qualifizierte Kollegen/-innen, wenn ihm/ihr bei der normalen Ultraschalluntersuchung etwaige Auffälligkeiten ins Auge gefallen sind. Um diese zu bestätigen oder zu widerlegen regt er eine Feinultraschalluntersuchung an.
Grund für den Feinultraschall:
Bei dieser Untersuchung ist es möglich genauer zu erkennen in wieweit die Organanlagen entwickelt sind, aufgrund der Schwangerschaftswochen ausgebildet sind und/oder Organe bereits vorhanden und entwickelt sind.
Dadurch können mögliche Entwicklungsstörungen/-verzögerungen und/oder andere körperliche Besonderheiten festgestellt bzw. ausgeschlossen werden.
Stellt ein Arzt/Ärztin körperliche Auffälligkeiten fest, wird er/sie weitere Untersuchungen (wie z.B. eine Fruchtwasseruntersuchung) empfehlen, um eine genauere Diagnose stellen zu können.
Untersuchungsmethode/Durchführung des Feinultraschalls:
Genau wie eine normale Ultraschalluntersuchung wird auch der Feinultraschall über die Bauchdecke der Kindsmutter durchgeführt. Hier wird jedoch besonders darauf geachtet, ob Anlagen zur Organbildung fehlen, eine evtl. Fehlbildung von Organen bereits vorliegt und ob sich die Organbildung zeitgerecht entwickelt.
Ein besonderes Augenmerk wird bei dieser Untersuchung gerichtet auf:
· Das Herz ( z.B. Herzfehler oder mögliche White Spots) · Den Bauch (z.B. Nabelschnurbruch oder eine Aufblähung der Nabelschnur wodurch innere Organe durch den Nabel treten können), · Den Magen-Darm-Trakt (z.B. Darmverschluss), · Die Nieren und Harnwege ( z.B. Zysten oder Fehlbildungen der Nieren, Potter-Syndrom), · Die Extremitäten (z.B. Verkürzung der Oberschenkel-,Oberarmknochen, besondere Stellung der Finger und/oder unterentwickeltes oder fehlendes Mittelglied, Hand – oder Fußfehlbildung, Vielfingrigkeit), · Die Wirbelsäule (z.B. Störung des Verschlusses des Rückenmarkkanals) · Den Kopf (z.B. Hirnflüssigkeitsansammlung, zu kleiner Kopf, Neuralohrfehlbildung, Entwicklungsstörung des Gesichts und/oder des Vorderhirns, Hirnbruch, vergrößerte Hirnkammern oder Plexuszysten im Gehirn), · Das Gesicht (z.B. Lippen,-Kiefer-,Gaumenspalten, zu kleiner oder zu großer Augenabstand oder ungewöhnliches Profil).
Diagnostik/Beurteilung des Feinultraschalls:
Die Deutung/Beurteilung der Feinultraschallbilder kann der Arzt/Ärztin schon während bzw. direkt im Anschluss an die Untersuchung vornehmen. Die Beurteilung hängt allerdings auch von vielen Faktoren ab. Wie z.B. die Erfahrung des durchführenden Arztes/Ärztin, wie die Qualität des Gerätes, der Fruchtwassermenge (bei geringer Menge des Fruchtwassers werden die Schallwellen schlechter geleitet), der Schwangerschaftswoche, der Lage des Kindes, evtl. Narben etc.
Risiken birgt diese Untersuchung nicht. Sie ist ebenso wie die normale Vorsorgeultraschalluntersuchung für Mutter und Kind ungefährlich.
Chromosomale Auffälligkeiten können aufgrund des Feinultraschalls jedoch nicht diagnostiziert werden! Es ist aber möglich, auf Grund der Ausprägung der Organe und anderer verschiedener körperlichen Auffälligkeiten, auf evtl. chromosomale Auffälligkeiten zu schließen oder diese auszuschließen. Stellt ein Arzt/Ärztin körperliche Auffälligkeiten fest, wird er/sie weitere Untersuchungen (wie z.B. eine Fruchtwasseruntersuchung) empfehlen, um eine genauere Diagnose stellen zu können.
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