Brauchen wir in Deutschland eine Impfpflicht? Muss impfen zur Pflicht werden? Durch die zunehmende Anzahl der Erkrankung an Masern wird über eine Impfpflicht nachgedacht. Ist dieses Sinnvoll? Soll man seine Kinder gegen Kinderkrankheiten wie Masern impfen lassen? Aufgrund aktueller Ausbrüche an Masern unter anderem in Bayern, Berlin und NRW warnen die Ärzteverbände vor schweren Folgen vermeintlich so harmloser Krankheiten wie Mumps, Keuchhusten und Masern.
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„Es ist verantwortungslos, wenn Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen" sagte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr und bringt so eine mögliche Impfpflicht für Kinder ins Gespräch. Auch Ärzte fördern eine Impfpflicht für Kinder. Eine Überlegung ist es das es ohne bestehenden Impfschutz keinen Kitaplatz geben soll.
Im ersten Halbjahr 2013 gab es deutschlandweit nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums bereits mehr als 900 Masernfälle. 2012 waren es im Gegensatz insgesamt nur 166 Erkrankungen.
Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat an die Eltern appelliert, gerade jetzt vor dem neuen Kindergartenjahr Impflücken bei ihren Kindern zu schließen. In Anbetracht der über 900 gemeldeten Masernerkrankungen dieses Jahr komme der Impfung gegen Masern dabei eine besonders hohe Bedeutung zu, so die BZgA-Direktorin Elisabeth Pott.
Auch der Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte fordert den Nachweis einer vollständigen Impfung vor Aufnahme eines Kindes in eine staatlich Kindergarten, so sollen auch solche Kinder vor einer Infektion geschützt werden, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.
Hier gibt es eine staatliche Fürsorgepflicht (Artikel 24 UN-Kinderrechtskonvention), wenn Eltern nicht alles tun, um ihre Kinder vor gefährlichen Erkrankungen zu schützen. Das dies gerade bei Masern eine erfolgreiche Methode ist, wurde in anderen Ländern gezeigt.
Es gibt auch Impfgegner
Die Gegner der Impfpflicht führen vor allem die Entscheidungsfreiheit der Eltern ins Feld. Außerdem befürchten sie, Impfen könne zu viele Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen. "Tatsache ist aber, dass das Impfrisiko sehr gering ist", erklärt DAK-Gesundheit. "Nur bei einem von einer Million gegen Masern geimpften Kindern kommt es in Folge der Impfung zu Komplikationen mit einer dauerhaften gesundheitlichen Schädigung." und das sollte man nicht außer acht lassen.
Aber Masern können auch schwere Komplikationen auslösen und für die Betroffenen sogar lebensgefährlich sein. Es kann unter anderem zu Gehirnentzündungen, Hirnhaut- oder Lungenentzündungen kommen. Allein in Deutschland kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu örtlichen Ausbrüchen mit teils mehreren hundert Erkrankten und auch Todesfällen.
Bis jetzt ist es aber immer noch so, dass die Eltern selber entscheiden dürfen ob und gegen was sie ihre Kinder impfen lassen möchten.
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