Akupunktur ist eine seit Jahrtausend bekannte Heilmethode der chinesischen Medizin. Mit Nadelstichen werden sensorische Reize auf bestimmte Hautpunkte ausgeübt. Durch ihre nahezu nebenwirkungsfreie Behandlung hat sich die Akupunktur in den Bereichen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sehr bewährt.
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Viele Frauenärzte und Hebammen haben durch zusätzliche Ausbildung die Fähigkeit erlernt, die Akupunkturnadeln zu setzen. In der ambulanten Sprechstunde (Akupunktur-Ambulanz) der Klinik, im Geburtshaus oder bei der freiberuflich tätigen Hebamme wird diese nebenwirkungsarme Methode angeboten.
Zur Vorbereitung auf die Geburt wir die Akupunktur ab der 36. - 37. SSW angeboten. Es werden 6-8 Nadeln am Unterschenkel gesetzt. Das Setzen der hauchdünnen Nadeln ist nahezu schmerzlos. Die Dauer einer Sitzung beträgt ca. 30 Minuten und wird einmal pro Woche bis zur Geburt durchgeführt. Die Kosten für die Gesamtbehandlung betragen ca. 50,- Euro, sprechen Sie Ihre Hebamme oder ihren Gynäkologen an.
Die durchschnittliche Dauer der ersten Geburtsphase, in der sich der Muttermund öffnet (Gebärmutterhals und Muttermund werden schon vor der eigentlichen Geburt weicher), war bei den Schwangeren, die Akupunktur genutzt haben, knapp zwei Stunden kürzer als ohne Akupunktur.
Unter der Geburt kann die Akupunktur schmerzlindernd und entspannend wirken.
Im Wochenbett wird sie hauptsächlich bei Problemen im Bereich des Stillens, beziehungsweise der Milchbildung, bei Rückbildungsstörungen der Gebärmutter und zum Ausgleich der Psyche eingesetzt.
Eine Übersicht der Anwendungsbereiche der Akupunktur in der Geburtshilfe:
· Sodbrennen
· Übelkeit / Erbrechen
· Kreislaufstörungen
· Schlafstörungen
· Gestosepatienten
· Ödeme (Wasseransammlung in Händen und Beinen)
· vorzeitige Wehen
· Kreuzbein-Ischiasbeschwerden (Lumboischialgie)
· geburtsvorbereitende Akupunktur
· geburtseinleitende Akupunktur
· Schmerzlinderung unter der Geburt
· Wehenkoordination unter der Geburt
· Moxibustionsbehandlung bei Beckenendlage
· Funktionststörungen der Brust (Milchstau, Schmerzen, Mastitis, mangelnde Milchbildung)
· Rückbildungsstörungen der Gebärmutter
· und andere Störungen im Wochenbett, wie z.B. psychische
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