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Woran Beziehungen scheitern

Verliebt, verlobt, verheiratet. Und dann? Wenn sich die Liebe im Alltag bewähren muss, sieht die Realität für viele Paare nicht mehr rosig aus. Vor allem in Stresssituationen fehlen ihnen häufig die nötigen Kompetenzen. – Schweitzer Psychologen haben ein Training entwickelt, das Paaren wertvolle Hilfe bietet, um mit Alltagsbelastungen besser umzugehen und den Beziehungsalltag zufriedenstellender zu gestallten.





Einer der größten Wünsche der meisten Menschen ist, eine glückliche Partnerschaft zu führen. Doch die Wirklichkeit sieht oft anders aus. Schätzungsweise 25 Prozent aller Paare sind innerlich voneinander distanziert, unzufrieden mit ihrer Beziehung oder leben in einer zerrütteten Partnerschaft. Im mittleren Alter erhöht sich dieser Prozentsatz auf 40 bis 50 Prozent. In Europa endet schätzungsweise jede dritte Ehe in einer Scheidung, ein drittel der Ehen bleibt zwar stabil, verläuft jedoch nicht zufriedenstellend.

 

Als subjektive Gründe für die Scheidung werden von den Paaren Unzufriedenheit mit dem Partner, Kommunikationsschwierigkeiten, sexuelle Probleme, außereheliche Beziehungen, geringe emotionale Bindung an den Partner sowie Gewalt, Alkohol- und Drogenmissbrauch angegeben. Dies sind jedoch meist Trennungsgründe, die eine Ehe beenden. Sie sagen wenig darüber aus, warum Ehen die glücklich begannen, nach ein paar Jahren und manchmal auch nach sehr kurzer Dauer vor dem Scheidungsrichter enden.

 

In Längsschnittstudien haben sich insbesondere drei Punkte als bedeutsam für einen günstigen Verlauf der Partnerschaft herauskristallisiert: Je offener ein Paar miteinander kommunizieren kann, je kompetenter es Probleme löst und je besser es mit Stresssituationen umgeht, desto zufriedener sind die Partner.

 

Eine gute, angemessene Kommunikation stellt die Basis für eine glückliche und zufriedene Partnerschaft dar. Ist sie nicht mehr vorhanden, schwindet das Gefühl der Nähe und des Verstandenwerdens, die Partner entfremden sich von einander. Was zeichnet eine gute Kommunikation aus? Wichtig ist, dass sich in der Beziehung beide Partner genügend Raum geben, um über sich, die eigenen Wünsche wie auch Schwierigkeiten sprechen zu können.

 

Gute Kommunikation basiert zunächst auf der Fähigkeit zuzuhören zu können. Wärme, Humor und Verständnis für den Partner sind weitere wichtige Zutaten. Gute Kommunikation heißt aber auch, sich angemessen mitteilen zu können: seine Wünsche und Bedürfnisse klar zu äußern, nicht verletzend zu kritisieren und Vorwürfe und Verallgemeinerungen zu vermeiden.

 

Interessant ist nun, wie unsere Studien beeindruckend nachweisen konnten, dass eine gute Kommunikationskompetenz unter Stress zusammenbricht. Die Qualität der Kommunikation nimmt dann um 40 Prozent ab. Gestresste Partner reagieren zurückweisender, ein Austausch findet immer seltener statt, die Interaktionen sind oft geprägt durch Gehässigkeit, Genervtheit, Ungeduld, Abwertung, Kritik, Vorwürfe und längerfristig durch Rückzug. In Stresssituationen ähnelt die Kommunikation von an sich glücklichen Paaren mit guten Kommunikationskompetenzen plötzlich stark der von unzufriedenen Paaren.

 

Wie kann dieser Effekt erklärt werden? Stress beeinflusst maßgeblich unser psychisches und physisches Wohlbefinden. Befinden wir uns unter hohem Druck, müssen wir unsere Energien zur Bewältigung unserer Belastungen verwenden. So wird der Schwerpunkt unseres Handelns, Denkens und Fühlens verschoben. Partner und Familien werden zweitrangig, da wir diese als stabile Bestandteile unseres Lebens betrachten, die auch mal vernachlässigt werden können. Dem ist jedoch nicht so.

 

Stress beeinflusst nicht nur unsere Kommunikation, auch die Zeitplanung und –nutzung. Unter Stress werden gemeinsame Aktivitäten schnell geopfert. Damit ergeben sich auf Dauer immer weniger Gelegenheiten in denen sich die Partner austauschen können, in denen sie neue Erfahrungen miteinander sammeln und sich eventuell auch neu erleben können. Längerfristig kann es dann dazu kommen, dass ein Partner von anderen nichts mehr weiß, was diesen interessiert, beschäftigt und freut. Der Partner wird langweilig, die Beziehung erneuert sich nicht.

 

Eine Beziehung funktioniert jedoch nur, wenn die Partner Interesse aneinander haben. Müssen nun alle Partner, die Stress ausgesetzt sind, befürchten dass ihre Beziehung verkümmert und eventuell auseinander bricht? Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass es sehr wohl Schutzfaktoren gibt. Diese liegen vor allem darin, wie der Stress bewältigt wird, also von dem einzelnen Partner selbst (individuelles Coping). Kann dieser jedoch den Stress nicht selbst bewältigen, sollte der Partner unterstützend zur Seite stehen (dyadisches Coping). Es gibt unterschiedliche Arten, wie der Partner helfen kann. Besonders wichtig ist dabei die emotionale Unterstützung. Emotionale Hilfestellung zeigt sich beispielsweise im Verständnis für die Situation des Partners, in einer Solidarisierung, Wertschätzung, Hilfe zur Umbewertung der Situation und Beruhigung. Die emotionale Unterstützung fördert das Gemeinschaftsgefühl des Paares.

 

Die Ergebnisse unserer Forschungsarbeiten flossen in ein Training ein, das in der Schweiz angeboten wird: das Freiburger Stresspräventionstraining für Paare, kurz FSPT, welches als Wochenendkurs Paaren relevante Hilfestellungen gibt, ihren Beziehungsalltag stressfreier zu gestalten.

 

Das Training konzentriert sich auf die drei Hauptursachen für das Scheitern von Paarbeziehungen. Neben dem Aufbau einer offenen und klaren Kommunikation legt das Programm den Schwerpunkt auf den Umgang mit und die Bewältigung von Stress. Des weiteren werden den Paaren Möglichkeiten gezeigt, wie sie Probleme wirksam angehen können. Eine effiziente Problemlösung stärkt und gibt Vertrauen in die Beziehung. Müssen doch Paare und Eltern immer wieder mit neuen Situationen umgehen und diese auch gemeinsam lösen.

 

So kann der Überforderung der Partnerschaft durch Alltagsstress entgegen gewirkt werden. Die Effektivität des Trainings wurde in mehreren Untersuchungen nachgewiesen. Es zeigte sich, dass bereits ein Wochenendkurs die Beziehung nachhaltig verbesserte und die Paare ihre Kompetenzen maßgeblich steigerten.

 

Guy Bodemann

Annette Cina

 

 

Mit freundlicher Genehmigung von Annette Cina

erschienen in PSYCHOLOGIE HEUTE 6/2003






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